„Dein Handabdruck für Ronnenberg“
Viele von Ihnen haben sicher schon die städtische Kampagne „Dein Handabdruck für Ronnenberg“ gesehen. Sie ruft dazu auf, zu zeigen, was man für Klima und Umwelt tut – mit Sätzen wie „Ich fahre mit dem Rad“ oder „Ich lebe vegan“.
Die Idee, über Nachhaltigkeit ins Gespräch zu kommen, finden wir gut. Uns ist aber wichtig, dass dabei niemand ausgeschlossen wird.
Nachhaltig leben kann man auf viele Arten: Wer regional einkauft, sparsam mit Energie umgeht, Fahrgemeinschaften bildet oder den Bus nutzt, leistet genauso einen Beitrag. Auch Mülltrennung gehört dazu – sie ist allerdings ohnehin vorgeschrieben und sollte nicht als freiwillige Leistung dargestellt werden.
Wir möchten, dass die Stadt alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen anspricht. Öffentlichkeitsarbeit muss neutral bleiben und darf keine Lebensweise bevorzugen. Entscheidend ist, wie eine Botschaft bei den Menschen ankommt – nicht, wie sie gemeint war.
Deshalb schlagen wir vor, Kampagnen der Stadt Ronnenberg künftig offener zu gestalten. So bleibt die Kommunikation glaubwürdig, verbindend und respektvoll – und alle können ihren Beitrag für Ronnenberg zeigen, auf ihre eigene Art.
Hier unsere Vorschläge:
Ich spare Energie!
Ich kaufe regional!
Ich bilde Fahrgemeinschaften!
Ich achte auf meinen Verbrauch!
Ich übernehme Verantwortung!
Ich handle bewusst!
Ich teile Wege und Ideen!
Ich denke an morgen!
Ich nutze den Bus oder das Rad!
Ich vermeide Abfall!
Ich kaufe saisonal ein!
Ich spare Strom und Wasser!
Kampagne „Dein Handabdruck für Ronnenberg“ – Bitte um ausgewogene und neutrale Kommunikation
Unsere E-Mail an den Bürgermeister:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die CDU-Fraktion begrüßt ausdrücklich das Ziel der städtischen Kampagne „Dein Handabdruck für Ronnenberg“, das Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz zu stärken. Viele Bürgerinnen und Bürger leisten bereits auf sehr unterschiedliche Weise ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit – genau diese Vielfalt sollte in der städtischen Öffentlichkeitsarbeit sichtbar werden.
In der aktuellen Kampagnengestaltung – mit Beispielen wie „Ich fahre mit dem Rad“, „Ich lebe vegan“ oder „Ich trenne Müll“ – sehen wir die Gefahr, dass einseitig bestimmte Lebensstile als besonders nachhaltig hervorgehoben werden, während andere Formen des Engagements unbeachtet bleiben.
Dabei gilt: Mülltrennung ist gesetzlich vorgeschrieben und damit keine freiwillige Nachhaltigkeitsleistung. Ebenso ist die Nutzung von Solarstrom nicht für alle Haushalte realistisch umsetzbar, z. B. aufgrund baulicher Gegebenheiten, Eigentumsverhältnisse oder finanzieller Rahmenbedingungen. Solche Aspekte sollten in der Kommunikation berücksichtigt werden, um keine Gruppen auszuschließen oder indirekt zu bewerten.
Nachhaltiges Handeln zeigt sich in vielen weiteren Bereichen, etwa durch:
Uns ist wichtig, dass die Kommunikation der Stadt neutral, offen und für alle Bürger anschlussfähig bleibt. Wir regen daher an, die Kampagne künftig breiter und ausgewogener zu gestalten. Formulierungen, die verschiedene Wege zum Ziel aufzeigen, stärken die Glaubwürdigkeit und vermeiden den Eindruck, die Stadt bewerte bestimmte Lebensweisen.
Dies fördert eine breite Beteiligung, stärkt die Akzeptanz der Kampagne und sorgt dafür, dass die Vielfalt des Engagements in Ronnenberg authentisch abgebildet wird.
So bleibt die Botschaft positiv, verbindend und respektvoll gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Garbe
Stv. Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Ronnenberg